Dienstag, 28. August 2012

Schule, Schule, Schule?

Die nächsten Schultage und das Wochenende (23.8.12-28.8.12)

Also, in den nächsten Tagen ging es immer wieder in die Schule. Erste Stunde AP Macroeconomics, zweite Stunde Spanish, dritte Stunde Advisory - eine Art Klassenlehrertreffen, aber ich mache da Quiz Bowl, - vierte Stunde Journalism Newspaper, dann eine halbe Stunde Pause, fünfte Stunde Chemie, sechste Stunde AP Literature, siebte Stunde U.S. History und schließlich AP Human Geography in der achten Stunde. Frei bin ich dann um viertel nach drei mittags. Danach geht es raus aus die Schule rein in die herrlich warme Sonne. Ja, irgendwie haben die Amerikaner hier sich angewöhnt die Klima-Anlage so tief einzustellen, dass man in den Klassenräumen tiefgefroren wird. Ich weiß nicht, was die planen, aber ich versteh es nicht ganz... Naja, auf jeden Fall kann man sich dann so richtig freuen auf das 30 grad Sonnenbrillenwetter nach der Schule. Die ganze letzte Woche und diese bisher waren so: man kam raus und nur Sonnenschein. Herrlich. Um noch kurz auf meine Fächer zurückzukommen: Was ist Quiz Bowl? Nun, das ist eine Art Quiz für High Schools wo man halt viel Unsinniges wissen muss. Und man muss schnell buzzen können. Ich habe mich dafür angemeldet, weil es eigentlich ganz cool zu sein scheint :-). Es macht auch wohl Spaß muss ich sagen. Journalism ist auch sehr genial. Dort machen wir eine Schulzeitung (deshalb Newspaper), die voraussichtlich jeden Monat rauskommen soll. Es macht viel Spaß, es ist mein Lieblingsfach! Man kann sich dort entfachen und seine Kreativität freien Lauf lassen. Eine Aufgabe war, aus Magazinen und so weiter Sachen raus zu schneiden die eine gute Idee sein könnten für unser Newspaper. Das war eigentlich voll super. Ich bin in der Newspaper-Gruppe der einzige Junge zwischen zehn anderen Mädchen. Das macht es noch besser, weil man eine Sonderposition hat. Morgen werde ich den Schulleiter interviewen, weil er neu ist hier. Er ist relativ jung und auch total nett. Ach, eigentlich ist jeder hier nett!!! Die Lehrerin für Journalism meinte zu mir, ich solle mich bewerben für den Newscast. Das ist ein Radioprogramm der Schule worin Nachrichten gesagt werden. Das habe ich gemacht. Heute war die Audition. Es waren nur vier Leute da. Ich und die anderen drei wurden alle angenommen! Nur ist das auch in der dritten Stunde während Advisory... Ich krieg' das aber wohl irgendwie hin! Die ganze Woche blieb ich bei den Enchelmayers, weil die Großmutter meines Gastvaters verstorben war. Sie lebte in Kalifornien, also sind meine Gasteltern nach Kalifornien geflogen. Meine Gastschwester blieb wohl hier. Sie mag noch so nett sein, es ist nicht erlaubt, dass nur sie auf mich passt. Die Enchelmayers haben eine Tochter und ein Sohn: Karis, sie ist 6, und Jaedon, er ist 10. Beide sind wirklich super. Die ganze Woche nach der Schule habe ich mit denen gespielt und viel Spaß gehabt! Es gibt ein paar Bilder auf Facebook: http://www.facebook.com/media/set/?set=at.689252276202.2154976.45105698.1666784135&type=1
Ich bin auch mit den Enchelmayers zur Kirche gegangen. Am Mittwoch um dort Abend zu essen, und am Sonntag für die Sonntagsschule. Jetzt sieht es so aus als wird das meine regelmäßige Sonntagmorgenbeschäftigung. Schönes Wort! Sonntagmorgenbeschäftigung. Ich mag's. 
Mit Ernie Enchelmayer, mein Gastvater für die Woche, bin ich zum Rotary-Club in Clarksville gegangen, ungefähr 30 minuten von Russellville entfernt. Dort habe ich meine erste Rotary-Präsentation gemacht. Die ging sehr gut! Jeder mochte sie! Das war schon gut, die erste hinter mir zu haben. Die nächsten werden wohl einfacher sein... Jetzt gerade ist es hier viel zu spät um überhaupt noch wach zu sein in einer normalen Schulwoche. Ich bin seit gestern wieder bei den Patels. Mit meiner Gastschwester gehe ich jetzt täglich ins Fitnessstudio. Macht richtig Spaß und ist schöne Abwechslung von der Schule. Denn das sind wöchentlich schon 40 Stunden.
PS: Es gibt wieder ein paar neue Bilder in meinem Picasa-Album!!! Und es kann sein das mein nächster Eintrag irgendwann nächste Woche ist. Es ist schwer Zeit zu finden neues zu schreiben. Ich hoffe auch dass ich es hinkriege noch ein Video zu machen und einfach so zu erzählen wie es mir so geht hier:-). Danke Für's Lesen!

Mittwoch, 22. August 2012

Die Schule fängt an...

Die ersten Schultage (20.8.12-22.8.12)

Am Montag ging es zur Schule um 7:30 Uhr. Dort wollten wir mein Stundenplan abholen. Der war aber noch nicht fertig! Anscheinend brauchte die Schule eine Nummer die ihr zugeschickt werden würde. Nur, die Nummer war nicht da. Warten musste ich also. In der Zwischenzeit ging es aber erst ins Theater wo das neue Schuljahr durch den neuen Schulleiter eingeläutet wurde. Danach ging es zurück zum Büro. Und dort saß ich dann... Sehr lang. Von 9:00 Uhr bis so... 14:00 Uhr. Eine Pause hatte ich aber um 12:30 Uhr. Es gab Salat und Cheeseburger. Am ersten Tag... Naja. Auf jeden Fall habe ich mir was geholt. Die Verkäuferin war aber wohl überrascht: ich hatte keine 'Student Badge', keine 'Student ID #'... Aber einen Namen. Und jetzt stehe ich bei ihr unter Sten Ritterdeld. Wie dieses d da reingekommen ist, ist mir ein Rätsel. Aber egal. Das bin ich! Der Lunch war auf jeden Fall gut. 
Als ich endlich mein Stundenplan bekam, war der noch provisorisch und inoffiziell, da die Nummer immer noch nicht weitergegeben war. Aber ich hatte einen Stundenplan. Die letzte Stunde konnte ich noch machen: AP Human Geography, auf Deutsch sowas wie Leistungskurs Erdkunde. Nur das Gute ist das Human heißt, dass wir nur den sozialen Part der Erdkunde machen werden. Das kann ich nämlich am besten und mag ich auch am meisten. Der Lehrer, Mr. Gray, ist genial. Echt total nett! 
Am nächsten Tag gab es alle Klassen zum ersten Mal. Überall habe ich mich entschuldigt, dass ich nicht am vorherigen Tag da war. Jeder Lehrer hat so seinen Tic, aber alle sind nett. Ich habe auch schon sehr viele Leute kennen gelernt, und anscheinend kennen mehr Leute an der Schule mich... 
Heute war ein Tag wie gestern. Schön! Und ich habe wieder neue Leute kennen gelernt. Ich fühle mich wohl an der Schule!
  

Dienstag, 21. August 2012

Ein geniales Wochenende...

Wochenende Heber Springs (17.8.12-19.8.12)

Am Wochenende ging es nach Heber Springs, ein kleiner, aber sehr weiter Ort nördlich von Russellville. Das Wochenende war gedacht als erste Begegnung mit den anderen Austauschschülern in Distrikt 6150. Es waren acht der insgesamt neun Schüler da: Arthur aus Belgien, Louise aus Frankreich, Jenna aus Taiwan, Nicole aus Italien, Marianna aus Brasilien, Manuel aus der Schweiz, Henna-Riina aus Finland und ich aus Deutschland. Die Neunte, Katrine aus Dänemark, würde am Montag kommen.
Wir blieben das Wochenende bei einer anderen Gastfamilie. Ich war mit Manuel bei Mr. und Mrs. Robins. Die beiden haben eine große Baumschule für Pinien. Und wir haben das Grundstück besichtigt, und zwar mit Quads! Selber fahren durften wir natürlich nicht, aber hinten drauf sitzen war O.K. Sie haben uns alles gezeigt. Es war unglaublich schön und wirklich beeindruckend. Die Robins haben eine Gasfirma erlaubt, auf ihrem Grundstück nach Gas zu bohren. Mit der Fracking-Methode. Ich bin sehr skeptisch darüber, aber anscheinend hat die Firma eine neue Methode benutzt, die längst nicht so gefährlich für Wasserbestände und für die Natur ist. Die Methode kannte ich gar nicht... So sieht man: an der Quelle lernt man am meisten! 
Nach der schönen Tour durch den Pinienwald ging es zum Abendessen. Das war, wie so oft in den Staaten, nicht zuhause. Wir gingen mit einem roten Ford Mustang, Jahrgang 1967. Das war richtig genial! Auf dem Weg sind wir noch ein wildes Stinktier begegnet. Sehr cool. Zum ersten Mal aß ich Katzenfisch (Cat Fish?) und Krabbe. Die Krabbe musste ich zerschneiden und zerbrechen, hat richtig Spaß gemacht. Man sagt ja immer man soll nicht mit Essen spielen... Naja, das war mit dieser Mahlzeit sehr schwer!
Am nächsten Tag ging es nach der Nacht in einem himmlischen Bett bei den Robins zur University. Dort wurden die Regeln des Distrikts uns Austauschschülern erklärt. Danach gab es Lunch. Und dann ging es zum See. Es gab drei Boote, alle Eigentum von Rotariern. Eins hatte Wakeboards die wir benutzen durften, die anderen beiden hatten Schlauchboote hinten am Boot. Das Wasser war überraschend warm. Das machte echt total viel Spaß. Total. Viel. Spaß! Ich war nach den paar Stunden total müde. Ich war alle. Wir durften uns im Laderaum des Pick-Ups setzen mit dem wir gekommen waren. Mit dem fuhren wir zur Sporthalle in Heber Springs. Dort würden wir die Nacht verbringen. Das war richtig lustig, der einzige Nachteil war nur dass wir auf Betonboden schlafen mussten. Naja, uns wurde ja gesagt, wir sollten Schlafsachen mitnehmen, alles was man so braucht um es sich auf so einem harten Boden gemütlich zu machen. Hatte ich aber alles nicht dabei, weil ich dann viel zu viel schleppen würde. Hätte ich aber gemacht, wenn ich gewusst hätte, dass es so hart werden würde. Aber egal, ich hatte wenig Schlaf und war todmüde am Tag danach, aber egal. Lange Autofahrten eignen sich sehr gut zur Erholung. Aber bevor wir so eine Fahrt machen würden, war Frühstück angesagt. Beim Frühstück wurden der Junge und das Mädchen die den Rotary-Geist am Wochenende am Besten verkörpert hatten, belohnt. Keiner wusste davon, es kam also total überraschend. Was ebenso überraschend kam, war dass ich den Preis bekam! Ich freute mich sehr darüber. Ich bekam ein T-Shirt der Heber Springs Panthers, das Football-Team des Dorfs. Richtig cool!
Nach dem Frühstück brachen wir auf. Das war die Zeit um Schlaf einzuholen. Ich ging mit meiner Gastfamilie nach Hot Springs, wo mein Gastbruder Nishant zur High School geht, wo er auch wohnt. Hot Springs ist größer als ich dachte! Der Gastbruder war sehr nett. Wir haben zusammen gegessen und uns nach Ohrhörern für mich umgeschaut, weil meine kaputt sind. Irgendwie gibt es hier aber nur In-Ear Earphones, was ich nicht verstehe. Die normalen gibt es nicht bei Best Buy. Naja, egal. Danach ging es zurück nach Russellville. Den ganzen Weg habe ich wiederum geschlafen. War echt super. Und morgen geht es ab in die Schule für den ersten Schultag!

Donnerstag, 16. August 2012

Die ersten Eindrücke

Die ersten Eindrücke (15.8.12 und 16.8.12)

Am 15.8 ging es früh um 8.10 los. Der erste Flug. Als der Flieger abhob, erfasste mich die Spannung: jetzt gibt es keinen Weg zurück, jetzt geht es wirklich los. Eine lange Zeit werde ich meine Familie und Freunde nicht mehr sehen. Die ganze Umgebung lasse ich zurück. Eine Neue Umgebung wird mich empfangen. Viel über die wusste ich aber noch nicht. Nachdem wir in in Frankfurt gelandet waren, ging es in den Flieger nach Chicago. Der Flug dorthin war schon sehr beeindruckend. Wir flogen so nah an Grönland vorbei, dass ich die verschneiten Bergspitzen sehen konnte. Das war wirklich genial. Danach ging es über das kanadische Festland. Die Weite Kanadas wurde klar durch den langen, scheinbar endlosen Flug über der wunderschönen Natur. Schließlich ging es über Lake Michigan, welches wirklich riesig war, nach Chicago. Die Stadt hob sich hervor aus dem Horizont. Als wir über dieser Riesenstadt flogen, wurde mir klar: das ist Amerika, hier werde ich bleiben für eine lange Zeit. Am Flughafen angekommen, ging es erst durch den ''Zoll''. Da die Schlange so lang war, standen wir so eine Stunde dort und warteten. Danach konnten wir unser Gepäck abholen und weiter reisen. Die Security war kein großes Problem. Alle waren sehr freundlich und nett. Man konnte rausschauen und da wurde schon klar: das hier ist Amerika. Die Autos sehen anders aus, die Straßen, die Leute... Es erinnerte mich irgendwie an einen amerikanischen Film. Anders hatte ich das nämlich noch nie so gesehen. Danach ging es nach Little Rock in Arkansas. Dort wurde ich sehr freundlich von meinen Gasteltern, meinem Counselor und meinem YEO empfangen. Draußen war es sehr warm und die Luft sehr viel feuchter als bei uns. Nachdem wir uns von Counselor und YEO verabschiedet hatten, ging es in ein italienisches Restaurant. Das Essen war gut, nur leider war mir die Portion ein wenig zu groß. Das scheint hier öfter vorzukommen...
Ich war nach dem Essen schließlich müde. Im Auto auf dem Weg nach Russellville, was so um die zwei Stunden Fahrt von Little Rock liegt, bin ich eingeschlafen. Als wir Zuhause ankamen, hab ich noch kurz Kontakt nach Hause gesucht, wo es gerade Morgen wurde. Dann bin ich nach ungefähr 40 Stunden ohne längeren Schlaf sehr schnell in einem schönen Bett eingenickt.

Am nächsten Tag ging es zur Russellville High School um mit dem Schulleiter zu sprechen. Vielleicht ist es möglich hier einen Schulabschluss zu machen! Die Schule ist groß mit rund 1400 Schülern. Der Schulleiter ist jung, unerfahren, aber nett. Montag ist mein erster Schultag, ich bin gespannt wie der wird!
Der nächste Stopp war der Rotary Club in Russellville. Dort stellte ich mich kurz vor. Ich überreichte ihnen einen meiner Banner. Die Rotarier dort waren alle sehr freundlich. Es gab einen Gastsprecher, der über die Moral der Gesellschaft redete. Sehr interessant. Ich konnte ihn auch noch kurz kennen lernen. Er ist Mitglied meines Host Clubs Sherwood nahe Little Rock.
Nach dem Meeting ging es zum Hotel meiner Gasteltern, das Super 8. Von dort ging es für mich weiter zum Wal-Mart mit Chandari, deren Tochter. Sie ist 22. Natürlich fuhren wir die ganze Strecke mit dem Auto. Alles passiert hier mit dem Auto. In Europa ist das eigentlich undenkbar, jeder fährt wohl mal Fahrrad. Da aber hier die Abstände viel größer sind und der öffentliche Verkehr viel weniger Anschluss bietet als bei uns, ist die Nutzung des Autos ein logischer Schritt.
Beim Wal-Mart kauften wir ein paar Sachen ein. Ich habe eine Bürolampe, Kugelschreiber, ein Etui, Bleistifte und ein Tacker bekommen! Der Wal-Mart ist riesig. Und man kann eigentlich alles kaufen. Nur einen Anspitzer konnten wir irgendwie nirgendwo finden. Außerdem bestellten wir Torten für Nick, mein Gastvater. Am Freitag ist sein Geburtstag!
Am Freitag geht es übrigens auch für mich los nach Heber Springs, um ein paar schöne Tage zu erleben... Ich freu' mich drauf!